Arbeitspaket 5: Projektierung und Umsetzung in den Modellregionen

Von der Theorie zur Praxis in Frankfurt und Hamburg

Leitung: ABG/ABGnova (Frankfurt am Main) bzw. HSE (Hamburg)

Frankfurt am Main

Auf Grundlage der Ergebnisse der Arbeitspakete 1-4 wird die ABG eine quartiersbezogene Lösung in die Praxis umsetzen.

Damit diese bauliche Umsetzung und die erste Betriebsphase des innovativen Systems im Rahmen des Forschungsprojektes noch realisiert werden können, startet die Ausführungsplanung der ABG/ABGnova jedoch bereits mit Arbeitspaket 1 für einen in der Anfangsphase des Projektes ausgewählten Standort in Frankfurt. Unabhängig davon werden weitere Modellgebiete in Frankfurt wie vorgesehen in den Arbeitspaketen 1-4 betrachtet.
 

Zeichnung: Ansicht des geplanten Passivhausneubaus in der Salvador-Allende-Straße
Abbildung: Ansicht des geplanten Passivhausneubaus in der Salvador-Allende-Straße
Quelle: ABG FRANKFURT HOLDING
 

Die Umsetzungsschritte beinhalten neben der Auswahl des Gebäudekomplexes/der Siedlung die Entwicklung des Betreibermodells, die Auswahl der Komponenten und deren Dimensionierung und bauliche Realisierung. Für die Abwasserwärmerückgewinnung ist die Planung der Heizzentrale, die Kalkulation des Wärmepreises und dann im Betrieb das Energiemonitoring und die Effizienzbewertung sehr wichtig.

Die Erfahrungen aus Ausschreibungen und Vergabeverfahren, Errichtung und Betrieb/Wartung werden an die Öffentlichkeit (Fachleute und Bürger) weitergegeben.

Hamburg

Auf Grundlage der Ergebnisse der AP 1-4 überprüft HSE (Hamburger Stadtentwässerung) die entwickelten Systemalternativen in den Modellregionen. Sie untersucht dabei die technische Machbarkeit und die Auswirkungen auf das Gesamtsystem des Netzbetriebs. Hierzu werden detailliert die wasserwirtschaftlichen Verhältnisse wie etwa z.B. Leitungseigenschaften, mögliche Nutzungsobjekte der Wohnungswirtschaft oder auch Transportwege für Stoffströme und potentielle Räume für Behandlungs- und Rückgewinnungsanlagen betrachtet.

Insbesondere werden unterschiedliche Zweistromsysteme (Grau/Schwarzwasser) im Hinblick auf neue Formen der Abwasserableitung untersucht, etwa in der Form von Rohr-in-Rohr Systemen. Bei den Leitungen der Misch- und Trennsysteme wird überprüft, ob und wie eine intelligente Umnutzung erfolgen kann. Dabei spielt ihr Zustand und die damit zusammenhängende Sanierungsstrategie eine bedeutende Rolle.

Aufbauend auf diesen Analysen kann die HSE neue Nutzungspotenziale abschätzen. Sie entwickelt Stufenpläne für die Transformation der Systeme, mögliche Zwischennutzungen der Anlagen und Nutzungskaskaden. Die Rückwirkungen von dezentralen bzw. semizentralen Lösungen auf die vorhandene zentrale Abwasserableitung und -behandlung untersucht die HSE exemplarisch mit. Die energetische Nutzung von Grauwasser ist eine Möglichkeit, die Wirtschaftlichkeit des Betriebes zu erhöhen und wird ebenfalls berücksichtigt werden.