netWORKS 4 stellt Infokarten bereit
Die Folgen des Klimawandels setzen Städten und ihren Bewohner*innen besonders zu. Risiken wie Wasserknappheit, Hitzestress, Starkregen oder Überflutungen ballen sich in städtischen Gebieten. Eine kluge Stadt- und Infrastrukturplanung, die nicht nur neue technische Lösungen im Wasserbereich, sogenannte graue Infrastrukturen, berücksichtigt, sondern auch das Potenzial grüner und blauer Infrastrukturen nutzt, kann Städte robuster und lebenswerter machen. Die 20 Infokarten von Dach- und Fassadenbegrünungen über Pflanzenkläranlagen bis zum Wasserspielplatz zeigen auf, welche Bausteine für den Umgang mit den verschiedenen Klimawandelrisiken geeignet sind und welche potenziellen Beiträge jeder einzelne Baustein zu anderen sozialen und ökologischen Planungszielen wie Aufenthaltsqualität, Gesundheitsförderlichkeit, Gewässerschutz und Förderung des natürlichen Wasserkreislaufes leisten können.
Die Infokarten vermitteln Informationen zu Ausgestaltungsmöglichkeiten der Bausteine, zur räumlichen Skala (z.B. Gebäude oder Quartier), in der sie zum Einsatz kommen können, für welche alternativen Wasserressourcen sie sich eignen bzw. welche sie nutzen können und mit welchen technische Rahmenbedingungen sie in Verbindung stehen. Weiterführend wird zum Stand des Wissens zu den Möglichkeiten, zum Koordinationsaufwand in Planung, Umsetzung und Betrieb sowie zu ihren Potenzialen in der Umweltbildung Auskunft gegeben.
Die auf den Karten enthaltenen Informationen sind in einer umfangreichen Literaturstudie und mittels ergänzender Expertengespräche erhoben worden. Detailinformationen zu den Infokarten, genaue Definitionen der zentralen Begrifflichkeiten, Beschreibungen zum methodischen Vorgehen als auch Details zu den beschriebenen Informationen sind gebündelt in Winker et al. (2019) verfügbar.
Die Karten wurden in mehreren partizipativen Planungsworkshops in Berlin mit unterschiedlichen Akteur*innen aus der Siedlungswasserwirtschaft, Stadtplanung, Grünplanung, Straßen- und Verkehrsplanung, dem Wohnungsbaubereich und Betreiber*innen von sozialen Infrastrukturen erprobt. Es zeigte sich, dass der Einsatz der Infokarten eine Diskussion auf Augenhöhe zwischen den anwesenden jeweiligen Fachplaner*innen und fachfremden Akteur*innen für das zu beplanende Gebiet ermöglichte. Die Infokarten laden insbesondere dazu ein, verschiedene Bausteine grüner, blauer und grauer Infrastrukturen zu kombinieren und damit integrierte Konzepte zur Klimaanpassung für Quartiere zu entwerfen.
Die Infokarten richten sich vorrangig an Akteur*innen der kommunalen Planung in den Bereichen Quartiersentwicklung, Grün- und Wasserinfrastrukturplanung sowie an Betreiber*innen der Wasserver- und -entsorgung in kommunalen Entscheidungs- und Planungsprozessen. Sie unterstützen den Austausch zwischen den Akteur*innen über Grundlagen und Orientierungen für die Weiterentwicklung und Veränderung von Wasser- und Grüninfrastrukturen und richten dabei einen besonderen Blick auf die Anpassung an den Klimawandel. Die Infokarten sind kostenlos nutzbar und können hier heruntergeladen werden.