Wie kommen die Akteure vor Ort zu einer umfassenden Bewertung und Auswahl der für sie passenden Maßnahme?
Leitung: ISOE
Wasserwirtschaftliche Maßnahmen gehen in der Regel mit vielfältigen Auswirkungen einher, die von den verschiedenen Beteiligten und Betroffenen häufig kontrovers wahrgenommen und bewertet werden. Durch eine nachvollziehbare Projektbewertung streben die Projektpartner eine ganzheitliche Betrachtung der Entscheidungen an. Die Bewertung umfasst daher auch technische, soziale, ökologische, ökonomische und politische/rechtliche Dimensionen. Je nach Zielsetzung kommen monetäre und nicht monetäre Größen und unterschiedliche Bewertungsverfahren wie z.B. betriebswirtschaftliche Kostenvergleichsrechnungen, mehrdimensionale (multikriterielle) Verfahren wie etwa die Kosten-Nutzen-Analyse und sogenannte Expertenverfahren (Delphi-Verfahren) in Betracht.
Geeignete Bewertungskriterien werden in einem Workshop partizipativ vom gesamten Projektverbund festgelegt. Hierzu werden die Maßnahmenträger, die politischen Entscheidungsträger, relevante städtische Akteure sowie die Nutzer und Nutzerinnen einbezogen.
Generell werden drei Ansätze genutzt, um die Kriterien zu interpretieren und zu gewichten:
- Meinungsbildung durch Beteiligung der Öffentlichkeit
- Formalisierte Abfrage von Expertenmeinung
- Gewichtung nach ökonomischer und ökologischer Knappheit des Einsatzes und der Gewinnung von Ressourcen
Ergebnis ist ein strukturiertes Zielsystem als Grundlage für eine multikriterielle Bewertung.
Abbildung: Struktur der Zielfindung "Multikriteriellen Analyse und Bewertung" aus netWORKS 2, auf der aufgebaut wird.
Quelle: netWORKS 2
Die Bewertung stellt den Übergang von der Wirkungsanalyse (Bilanzierung der Systemlösungen) in die Wertsphäre dar. Die zuvor ermittelten Größen in AP 1-3 werden mittels der Bewertungsmodelle in Wertgrößen umgesetzt, um die Kosten-Nutzen bzw. Vor-und Nachteile der untersuchten Planungsalternativen vergleichend gegenüberstellen zu können. Die alternativen Maßnahmen werden in einem ersten Schritt einer dynamischen Kostenvergleichsrechnung unterzogen. Anschließend werden im Rahmen einer multikriteriellen Analyse die ökonomischen, ökologischen, sozialen, technischen und städtebaulichen Auswirkungen bewertet. Das Verfahren der mehrdimensionalen Bewertung wird aus den vorliegenden methodischen Ansätzen entwickelt und an die projektspezifischen Anforderungen der Umsetzung innovativer Systemlösungen angepasst.
Abschließend wählen die Praxispartner und weitere relevante Akteure in den Modellregionen Hamburg und Frankfurt/Main die Maßnahmen aus (Arbeitspaket 5).