Impulse zur klimagerechten Stadtentwicklung

25. April 2022 - netWORKS 4: In eigener Sache

netWORKS 4-Abschlusstagung auf große Resonanz gestoßen

Auf der digitalen netWORKS 4-Abschlusstagung am 24.März 2022 wurden mit rund 250 Teilnehmer*innen strategische Ansätze und Gestaltungsoptionen von Wasser- und Grüninfrastrukturen als Bausteine klimaangepasster Stadt- und Quartiersentwicklung vorgestellt und diskutiert und so die Lösungsvielfalt für zukunftsfähige Infrastrukturen herausgearbeitet.

Städte sind schon jetzt von den Folgen des Klimawandels betroffen: Hitze, Trockenheit, Starkregen und Überflutung machen Städten und ihrer Bevölkerung zu schaffen. Schäden, die durch zu viel oder zu wenig Wasser entstehen, sind seit Jahren ein wichtiges Thema in den deutschen Kommunen und werden in Zukunft eine noch größere Belastung darstellen. Die Bewirtschaftung von Wasser besitzt eine zentrale Funktion bei der Transformation urbaner Räume.

Konzeptioneller Ansatz von netWORKS 4 ist, dass es nicht ausreicht, nur die technischen, grauen Wasserinfrastrukturen (also Kanäle und Abwasseranlagen) für eine klimaangepasste Stadtentwicklung in den Blick zu nehmen, sondern bei der planerischen Suche nach klimaangepassten Gestaltungsoptionen, Stadtgrün und Wasserinfrastrukturen gemeinsam zu denken und zu planen. In diesem Sinne sind beispielsweise grüne Freiräume, Dachflächen oder multifunktionale Flächen Teil der städtischen klimaangepassten Infrastruktur.

Wird Regenwasser nicht in die Kanalisation eingeleitet, sondern vor Ort zurückgehalten und gespeichert, verfügen Städte über eine Ressource, die zur Bewässerung von z.B. Stadtbäumen oder auch im urban gardening nutzen können. Damit werden nicht nur die Kanalsysteme entlastet, sondern es werden auch die Ökosystemleistungen des Stadtgrüns gestützt bzw. gestärkt; grüne Infrastrukturen bleiben auch in längeren Trockenperioden vital und sorgen z.B. für Kühlung und verbesserte Aufenthaltsqualität in Städten. Neben Regenwasser gibt es weitere alternative Wasserressourcen wie z.B. Grauwasser als eine kontinuierlich verfügbare Ressource.

Um die Vielfalt der zur Verfügung stehenden Ressourcen und Maßnahmen optimal in die Praxis zu übertragen, sind sowohl eine systematische Übersicht der Optionen als auch ein vernetztes Vorgehen nötig. Wie könnten Kopplungen blauer, grüner und grauer Infrastrukturen aussehen? Und was ist dabei zu beachten? Wie müssten kommunale Planungsprozesse gestaltet sein, um diese Kopplungen planerisch zu entwerfen und anschließend in die Umsetzung zu bringen?

Ausgehend von diesen Fragen war es Ziel von netWORKS 4, Dialogprozesse über die zukunftsfähige Ausgestaltung der Wasserinfrastrukturen in Städten anzustoßen. Im Austausch mit kommunalen Entscheidungsträger*innen wurden für ausgewählte urbane Transformationsräume in Berlin und Norderstedt konkrete Umsetzungsmaßnahmen entworfen und weiterentwickelt. Darüber hinaus wurde in der zweiten Projektphase intensiv am (inter)kommunalen Austausch und Wissenstransfer zur klimagerechten Stadtentwicklung mittels blauer, grüner und grauer Infrastrukturen gearbeitet.

Die zentralen Ergebnisse und Aussagen aus dem Forschungsverbund netWORKS 4 können Sie über die Vortragsfolien der Abschlussveranstaltung einsehen.