Zukunftsfähige Siedlungswasserwirtschaft: Empfehlungen zum Wandel der Wasserinfrastrukturen

Unternehmen und Betriebe der Siedlungswasserwirtschaft stehen heute vor komplexen Aufgaben. Sie müssen eine qualitativ hochwertige Versorgung mit Trinkwasser sicherstellen, die sich flexibel an die regionalen demographischen Veränderungen anpasst. Zudem müssen sie eine angemessene Abwasserbehandlung garantieren und ihren derzeit noch hohen Energiebedarf senken. Nicht zuletzt sind es die Folgen des Klimawandels, wie Starkregen, Überschwemmungen und Trockenperioden, die eine Transformation der bereits im 19. Jahrhundert entwickelten Systeme erforderlich machen.

Mit Blick auf diese vielschichtigen Anforderungen bieten sich heute technische Systemlösungen an, die sich durch eine hohe Flexibilität auszeichnen und die auf die Schließung von Energie- und Stoffkreisläufen zielen. Die Einsatzmöglichkeiten solcher Systeme, die etwa die Wiederverwendung von Abwasser vorsehen oder Nährstoffe aus dem Wasser verwerten, unterscheiden sich je nach Einsatzgebiet. Das Forschungsprojekt konnte an Modellquartieren in Frankfurt am Main und Hamburg zeigen, dass bei guter Kooperation zwischen Unternehmen und Betrieben der Siedlungswasserwirtschaft und Stadtentwicklung bzw. Regionalplanung geeignete Transformationen für ganz verschiedene Bedarfe möglich sind. Entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung ist, dass alle betroffenen Akteure vom Stadtplaner bis zum Installateur in den Prozess eingebunden sind.

Wasserinfrastrukturen und Umgang mit Waser neu denken

Die Abschlusspublikation zum Forschungsprojekt netWORKS3 "Wasserinfrastruktur: den Wandel gestalten" zeigt Varianten, Potenziale und Spielräume für einen Umbau der wasserwirtschaftlichen Systeme auf. Neuartige Wasserinfrastrukturen bieten eine strategische Chance, neu über den Umgang mit Wasser und die entsprechenden Infrastrukturen nachzudenken und auf künftig eine hohe Qualität der kommunalen Daseinsvorsorge zu gewährleisten.

Das Buch geht auf Aspekte ein, die für eine erfolgreiche Transformation wichtig sind: Dazu zählen technische Systemalternativen, die Erfahrungen aus der Frankfurter Pilotierung, aber auch rechtliche Regelungen und neue Unternehmensstrategien. Die Publikation beschäftigt sich zudem mit Fragen der Systemwahl, des Managements für die Einführung neuartiger Systeme und mit der Akzeptanz der NutzerInnen. Die AutorInnen benennen darüber hinaus den noch bestehenden Forschungs- und Handlungsbedarf, den sie unter anderem in der Finanzierbarkeit sehen oder in der nötigen Kompetenzvermittlung der wissenschaftlichen und technischen Grundlagen in Aus- und Fortbildung.

Wasserinfrastruktur: Den Wandel gestalten. Technische Varianten, räumliche Potenziale, institutionelle Spielräume.
Winker, Martina; Trapp, Jan Hendrik gemeinsam mit Libbe, Jens; Schramm, Engelbert (Hrsg.)
Printpublikation in der Reihe Edition Difu – Stadt Forschung Praxis, Band Nr. 16. ISBN: 978-3-88118-584-4; ISSN: 1863-7949

Sie können das Buch bestellen unter:

https://difu.de/publikationen/2017/wasserinfrastruktur-den-wandel-gestalten.html

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