Das aktuelle netWORKS Paper beschäftigt sich mit urbanen Stoffströmen im Zusammenhang mit neuartigen Gestaltungen von Wasserinfrastruktur und geht der Frage nach, inwiefern sich Wasser-, Energie- und Nährstoffströme durch eine Transformation verändern
Das aktuelle netWORKS Paper beschäftigt sich mit urbanen Stoffströmen im Zusammenhang mit neuartigen Gestaltungen von Wasserinfrastruktur und geht der Frage nach, inwiefern sich die Stoffströme Wasser, Energie und Nährstoffe durch eine Transformation hin zu neuartiger Wasserinfrastruktursysteme verändern.
Anhand von ausgewählten Modellgebieten in Frankfurt am Main und Hamburg werden die Beiträge neuartiger Wasserinfrastrukturen zur Stärkung der Ressourceneffizienz analysiert.
Gebietsübergreifend ließ sich feststellen, dass durch die Einführung von neuartigen Systemvarianten mit Betriebswassernutzung Trinkwassereinsparungen von knapp 30% zu erzielen sind. Allerdings wird auch sichtbar, dass ein erheblicher Betriebswasserüberschuss auf lokaler Ebene im Quartier erzeugt wird, solange Betriebswasser nur für die Toilettenspülung zum Einsatz kommt. Das produzierte Betriebswasser ist somit anderen Nutzungszwecken wie etwa einer Grünflächenbewässerung zuzuführen, oder es kann kleinräumig versickert bzw. in ein Gewässer eingeleitet werden.
Auch die de- und semizentrale Wärmerückgewinnung zeigt in der Stoffstrombilanzierung ein erhebliches Potenzial auf und scheint eine attraktive Ergänzung zu den sich in der Diskussion befindlichen alternativen Energiequellen zu sein. Dieses Potenzial ist jedoch sicherlich nochmals kritisch zu prüfen hinsichtlich der zeitlichen Wärmeabnahme und der technisch/wirtschaftlichen Ausgestaltung. Ähnliches gilt für die Nährstoffströme, deren Optimierungsmöglichkeiten stark von der entsprechenden Handhabung der Reststoffe abhängen.
Auf der methodischen Ebene zeigt dieses netWORKS-Paper, dass die Stoffstromanalyse ein hilfreiches Unterstützungstool in der planerischen Gestaltung sein kann, um dabei Potenziale und Effekte der Ressourcennutzung und des -schutzes zu berücksichtigen. Gleichzeitig lassen sich wichtige Hinweise für die weitere Planung etwa mit Blick auf sich anschließende Infrastrukturen wie die Trinkwasserversorgung, die Pflege von öffentlichen Grünflächen oder auch die Energieversorgung ableiten.
Davoudi, Arash, Martina Winker, Danijela Milosevic, Engelbert Schramm, Ruth Scheidegger (2016): Stoffstromanalyse zu verschiedenen Wasserinfrastruktursystemen in Frankfurter und Hamburger Quartieren. netWORKS-Papers Nr. 30, Berlin.
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