netWORKS-Group-News Nr. 2/2016 – 12.09.2016

Inhalt


Sehr geehrte Damen und Herren,

aus aktuellem Anlass möchten wir Sie auf unsere Dialogveranstaltungen in den beiden Modellregionen Hamburg (20.9.2016) und Frankfurt am Main (29.9.2016) hinweisen. Hier bietet sich die Möglichkeit, gemeinsam mit den beteiligten Akteuren, die netWORKS 3-Ergebnisse für Frankfurt und Hamburg zu diskutieren.

Wir freuen uns, Sie mit diesem Newsletter auch auf unsere aktuellen netWORKS-Papers "Strategieoptionen von Wasserunternehmen" und "Stoffstromanalyse" hinzuweisen. Die Kollegen Trapp und Libbe sondieren in ihrem Paper mögliche Strategieoptionen für Wasserunternehmen, die sich aus der Einführung neuartiger Wasserinfrastrukturen ergeben können und die die Rolle der Unternehmen in einer Transformation stärken können. Im Paper zur Stoffstrombilanzierung werden die Potenziale der intelligenteren (Um-)Nutzung und weitergehenden Umgestaltung der Wasserinfrastruktur seitens der betroffenen Stoffströme Wasser, Energie, Stickstoff und Phosphor für verschiedene technische Szenarien modelliert. Beide Publikationen sollen Kommunen dabei helfen, eine rationale Entscheidung über die angemessene Evolution der technischen Infrastruktur zu treffen.

Ferner informieren wir über den Stand der baulichen Umsetzung in Frankfurt/Main mit neuen Bildern der installierten Anlagen.

Für den Forschungsverbund netWORKS

mit freundlichen Grüßen
Martina Winker

netWORKS-Dialogveranstaltungen in Hamburg und Frankfurt am Main im September

Mit Dialogveranstaltungen in den beiden Modellregionen Hamburg und Frankfurt am Main präsentiert der Forschungsverbund der interessierten Öffentlichkeit seine Ergebnisse und nimmt jeweils konkret Bezug auf verschiedene Modellgebiete in den beiden Städten.

Der Forschungsverbund netWORKS hat in den vergangenen drei Jahren in Kooperation mit den Frankfurter Partnern ABG FRANKFURT HOLDING, ABGnova und der Stadtverwaltung sowie in Hamburg mit der HamburgWasser und städtischen Partnern mögliche Wege für einen Umbau hin zu einer nachhaltigeren Wasserinfrastruktur untersucht. In verschiedenen Modellquartieren standen dabei die technische und planerische Realisierbarkeit verschiedener Systemvarianten neuartiger Wasserinfrastrukturen im Mittelpunkt. Zudem wurden im Frankfurter Stadtteil Bockenheim in einem Passivhausneubau die Wärmerückgewinnung aus dem Abwasser und die Wiederverwendung aufbereiteten Grauwassers realisiert (s.u.).

Vertreter der Städte und der Infrastrukturbetreiber kommentieren die von Martina Winker präsentierten Ergebnisse. Das notwendige Zusammenwirken von Stadtplanung und Siedlungswasserwirtschaft für eine wassersensible Stadtentwicklung steht im Zentrum der Dialogveranstaltungen am 20. September in Hamburg und am 29. September 2016.

Die Einladung zu den Veranstaltungen mit den genauen Informationen zum Veranstaltungsort, Beginn, Tagesordnung und zur Anmeldung finden Sie hier zum Download:

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netWORKS-Paper zu Strategieoptionen von Wasserunternehmen erschienen

Im netWORKS Paper "Neuartige Wasserinfrastrukturen – Optionen für Unternehmens-strategien und Innovation" stellen Jan Trapp und Jens Libbe vom Difu vor, welche Strategieoptionen und damit verbundene Chancen für Unternehmen der Wasserwirtschaft in der Einführung innovativer Wasserinfrastruktursysteme liegen können.

Seit Jahren wird sowohl in der akademischen Fachwelt als auch in der verbandlichen Praxis eine Diskussion über neuartige Wasserinfrastrukturen und "Neuartige Sanitärsysteme" (NASS) geführt. Die Einführung neuartiger Wasserinfrastrukturen bildet den Ausgangspunkt für die vom Difu vorgenommene Analyse unternehmerischer Strategieoptionen. Neue Kopplungen zwischen infrastrukturellen Teilsystemen (z.B. Trinkwasser, Betriebswasser, Abwasser, Wärme) werden möglich und verändern damit auch das Handeln der siedlungswasserwirtschaftlichen Akteure. Eingeübte Rollen stehen zur Disposition, Koordinationsbedarfe sowie Abstimmungsprozesse zwischen Akteuren stellen sich in ganz neuer Form. Organisationsmodelle sind zu überprüfen und weiterzuentwickeln, wobei insbesondere die Verknüpfungen mit anderen Infrastruktursektoren (insb. der Energieversorgung) von Interesse sind.

Mit der Einführung neuartiger Wasserinfrastrukturen – so eine These in diesem netWORKS-Paper – werden in der Siedlungswasserwirtschaft neue Optionen und unternehmerische Strategien ermöglicht und attraktiv. Zugleich können veränderte unternehmerische Strategien und Geschäftsfelder die Einführung und Umsetzung neuartiger Systemlösungen in der Siedlungswasserwirtschaft befördern.

Trapp, Jan Hendrik, Jens Libbe: Neuartige Wasserinfrastrukturen – Optionen für Unternehmensstrategien und Innovation. Berlin 2016, 74 S., (netWORKS-Papers Nr. 29)

Download (PDF, 675 kB)

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netWORKS-Paper zu Stoffstromanalysen verschiedener Wasserinfrastruktursysteme erschienen

Ein weiteres aktuelles netWORKS Paper beschäftigt sich mit urbanen Stoffströmen im Zusammenhang mit neuartigen Gestaltungen von Wasserinfrastruktur. Das Paper geht der Frage nach, inwiefern sich die Stoffströme Wasser, Energie und Nährstoffe durch eine Transformation hin zu neuartigen Wasserinfrastruktursysteme verändern. Anhand von ausgewählten Modellgebieten in Frankfurt am Main und Hamburg werden so die Beiträge neuartiger Wasserinfrastrukturen zur Stärkung der Ressourceneffizienz analysiert.

Gebietsübergreifend ließ sich feststellen, dass durch die Einführung von neuartigen Systemvarianten mit Betriebswassernutzung Trinkwassereinsparungen von knapp 30% zu erzielen sind. Allerdings wird auch sichtbar, dass ein erheblicher Betriebswasserüberschuss auf lokaler Ebene im Quartier erzeugt wird, solange Betriebswasser nur für die Toilettenspülung zum Einsatz kommt. Das produzierte Betriebswasser ist somit anderen Nutzungszwecken wie etwa einer Grünflächenbewässerung zuzuführen, oder es kann kleinräumig versickert bzw. in ein Gewässer eingeleitet werden.

Auch die de- und semizentrale Wärmerückgewinnung zeigt in der Stoffstrombilanzierung ein erhebliches Potenzial auf und scheint eine attraktive Ergänzung zu den sich in der Diskussion befindlichen alternativen Energiequellen zu sein. Dieses Potenzial ist jedoch sicherlich nochmals kritisch zu prüfen hinsichtlich der zeitlichen Wärmeabnahme und der technisch/wirtschaftlichen Ausgestaltung. Ähnliches gilt für die Nährstoffströme, deren Optimierungsmöglichkeiten stark von der entsprechenden Handhabung der Reststoffe abhängen.

Auf der methodischen Ebene zeigt dieses netWORKS-Paper, dass die Stoffstromanalyse ein hilfreiches Unterstützungstool in der planerischen Gestaltung sein kann, um dabei Potenziale und Effekte der Ressourcennutzung und des -schutzes zu berücksichtigen. Gleichzeitig lassen sich wichtige Hinweise für die weitere Planung etwa mit Blick auf sich anschließende Infrastrukturen wie die Trinkwasserversorgung, die Pflege von öffentlichen Grünflächen oder auch die Energieversorgung ableiten.

Davoudi, Arash, Martina Winker, Danijela Milosevic, Engelbert Schramm, Ruth Scheidegger (2016): Stoffstromanalyse zu verschiedenen Wasserinfrastruktursystemen in Frankfurter und Hamburger Quartieren. netWORKS-Papers Nr. 30, Berlin.

Download (PDF, 2,91 MB)

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Umsetzung neuartiger Wasserinfrastrukturen in Frankfurt auf der Zielgeraden

netWORKS untersucht nicht nur die Möglichkeiten einer Transformation hin zu einer nachhaltigeren Abwasserinfrastruktur, sondern beteiligt sich auch an der Umsetzung derselben. Unter federführender Verantwortlichkeit der ABG FRANKFURT HOLDING findet im Frankfurter Stadtteil Bockenheim eine praktische Umsetzung auf Blockebene statt. In einem Passivhausneubau mit 66 Wohnungen und einer Kindertagesstätte werden sowohl innovative Technologien der Wärmerückgewinnung aus Abwasserströmen als auch der Grauwasserbehandlung und Brauchwassernutzung eingesetzt und erprobt. Die unterschiedlichen Abwasserströme Schwarz- und Grauwasser werden in diesem Gebäude teilweise getrennt. Über Wärmetauscher an den einzelnen Strängen wird die Wärme rückgewonnen und für die Trinkwassererwärmung genutzt. In einem Gebäudeteil läuft das Grauwasser noch zusätzlich über eine Grauwasserbehandlungsanlage. Das hier aufbereitete Betriebswasser, wird für die Toilettenspülung verwendet. Die Forschungsanlage wird über ein Jahr hinweg mit einem Monitoring begleitet, um wichtige Fragen hinsichtlich Wirtschaftlichkeit  und Ökologie zu klären.

  • Gebäudespezifische Daten und Eindrücke von der aktuellen Anlagentechnik sowie dem Gebäude:
    Fotostrecke
  • Poster zur Umsetzung der ABG FRANKFURT HOLDING/ABGnova:
    Download (pdf, 4,09 MB)

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Ausblick

Weitere netWORKS-Papers stehen kurz vor der Veröffentlichung

In den kommenden Wochen werden weitere netWORKS-Papers zu den "rechtlichen Rahmenbedingungen neuartiger Wasserinfrastrukturen", zu einer "institutionenökonomischen Analyse der Umsetzung" sowie zur "integrierten Bewertung neuartiger Wasserinfrastrukturen" erscheinen.

Arbeiten an den Abschlusspublikationen

Die Arbeiten an den netWORKS-Abschlusspublikationen gehen mit Hochdruck voran. netWORKS wird seine Ergebnisse in einer umfangreichen Publikation aufarbeiten, die sich an Wissenschaft und interessierte Praxis richtet. Zusätzlich befinden sich kurz gehaltene Broschüren in der Erarbeitung, die sich mit ihren Inhalten spezifisch an die Stadtentwicklung/-planung, Infrastrukturunternehmen und regionale Akteure richten.
Wir werden Sie über die Veröffentlichung dieser Publikationen des Forschungsverbundes netWORKS 3 in einem weiteren Newsletter informieren.

netWORKS-Workshop zu "Investitionsbedarfe und Finanzierung neuartiger und differenzierter Wasserinfrastruktursysteme" in Frankfurt

Mit dem Workshop "Investitionsbedarfe und Finanzierung neuartiger (und differenzierter) Wasserinfrastruktursysteme" am 6. Oktober 2016 in Frankfurt, ISOE soll der Fokus auf ökonomische Fragestellungen gelegt werden, die in der aktuellen Forschung um neuartige Wasserinfrastrukturen noch weitgehend unterbelichtet sind. Ziel des Workshops ist es, zunächst einmal die vielfältigen Aspekte des Themas genauer zu umreißen. Hier geht es um die Spannungsfelder zwischen tatsächlichen Substanzverlusten und getätigten Investitionen sowie Innovationspotenzialen und deren ökonomischer Bewertung. Im Weiteren um Anreizinstrumente und die Wirkungen von Finanzströmen. Im Ergebnis erhoffen wir uns für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung gemeinsame Anregungen für sinnvolle Initiativen in Hinblick auf Forschung und Umsetzung.

Auch zu diesem Workshop finden Sie weitere Informationen zum Veranstaltungsort, Beginn, Tagesordnung und zur Anmeldung:

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Allgemeiner Hinweis

netWORKS 3 wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb der Fördermaßnahme "Intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung" (INIS) im Förderschwerpunkt "Nachhaltiges Wassermanagement" (NaWaM) gefördert. Diese wiederum sind Bestandteil des BMBF-Programms "Forschung für nachhaltige Entwicklungen", kurz FONA, (http://www.fona.de). Zuvor wurde der Forschungsverbund "netWORKS" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderschwerpunkts "Sozial-ökologische Forschung" gefördert.

Die bisherige Arbeit des Forschungsverbunds netWORKS ist im Internet unter http://www.networks-group.de/ dokumentiert.

Kontakt netWORKS 3:
Dr. Martina Winker
ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung GmbH
Hamburger Allee 45 60486 Frankfurt
Tel.: 069/7076919-53
E-Mail: winker@isoe.de

netWORKS-Kontakt am Difu:
Jens Libbe
Deutsches Institut für Urbanistik
Zimmerstraße 13-15, 10969 Berlin
Tel.: +49 (0)30/39001-115, Fax: +49 (0)30/39001-241
Email: networks@networks-group.de


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Forschungsverbund netWorks
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Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH
Zimmerstraße 13-15
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Sitz Berlin, AG Charlottenburg,
HRB 114959 B
Geschäftsführer: Prof. Dipl.-Ing. Martin zur Nedden


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